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Blick in die Dauerausstellung mit Esstisch, Sitzbank und Schrank.

In der Fremde

Jedes Jahr im März zogen die Lippischen Wanderziegler in die Ferne. Bis zum Herbst arbeiteten sie auf Ziegeleien in Nord- und Ostdeutschland sowie im Ruhrgebiet. Was nahmen die Männer mit? Wo wohnten sie und wie sah ihr Arbeitsalltag aus?

Das Gemeinschaftsleben auf der Ziegelei war durch besondere Rhythmen und Feiern geprägt. Einen wichtigen Stellenwert nahm das sogenannte "Rasierfest" oder "Zieglertaufe" ein, mit dem Neulinge in den Kollegenkreis aufgenommen wurden. Historische Fotos in der Ausstellung verdeutlichen dieses Ritual.

Der täglichen Ernährung wird mit der Inszenierung einer Ziegeleiküche Aufmerksamkeit geschenkt. Die hygienischen Verhältnisse waren auf vielen Ziegeleien heikel. So kommt es, dass neben Zinkeimer und Waschtasche auch eine Bettwanze als Sammlungsstück Einzug in die Ausstellung fand.

Die Männer waren oft monatelang von ihrer Familie getrennt. Familienväter nahmen meist ein Bild von der Familie mit. Briefe, Postkarten und Familienfotos lassen die starke Bindung an die Heimat emotional erfahrbar machen.