Ausstellungsarchiv
Übersicht der vergangenen Sonderausstellungen in der Ziegelei Lage
Backsteinexpressionismus
Backsteinexpressionismus zwischen Rhein und Havel
28.4. – 6.10.2024
Der Architekturstil des Backsteinexpressionismus bezeichnet eine Variante des Bauens in den 1920er Jahren. Die Ausstellung zeigte Fotos expressionistischer Gebäude von Düsseldorf über das Ruhrgebiet und Bielefeld bis nach Hamburg und Berlin.
More than Bricks!
Tradition und Zukunft der Architekturkeramik
19.2. – 15.10.2023
Ob als Ziegel, Klinker oder Fliese – Keramik ist untrennbar mit der Geschichte des Bauens und Wohnens verbunden. Sie bildet das Grundgerüst unzähliger Bauwerke. Dabei ist Keramik als Baustoff ein echter Hingucker. In der Sonderausstellung „More than Bricks!“ hatten die Besucher:innen die Möglichkeit, sich auf einen Stadtbummel zu begeben und dabei mehr über die Geschichte des einzigartigen Baustoffes Keramik zu erfahren.
Kunst trifft Technik
Keramik aus dem 3D-Drucker
9.10.2022 - 29.5.2023
Die Technologie des 3D-Drucks beeinflusst nicht nur viele Herstellungstechniken. Sie verändert auch die Gestaltungsmöglichkeiten in der Keramik. Der 3D-Druck ermöglicht Grenzen zu überschreiten, die bisher durch das Material und seine Verarbeitung vorgegeben waren. Keramik kann dadurch völlig neu gedacht werden. In der Ausstellung stellten zehn Teilnehmer:innen eines Wettbewerbs des Keramikmuseums „Keramion“ in Frechen und der Firma WZR ceramic solution GmbH in Rheinbach ihre ganz unterschiedlichen Herangehensweisen und Ergebnisse vor.
Boten, Helfer und Gefährten
Beziehungen von Mensch und Tier im Wandel
29.5. – 30.10.2022
Das Verhältnis von Menschen und Tier im Revier ist vielfältig und hat sich seit der Industrialisierung grundlegend gewandelt. Wo früher Wildpferde grasten, wurden später Grubenpferde zur Arbeit in die Zeche verfrachtet. Heute säumen zahlreiche Pferdehöfe für Hobbysportler das Revier. Welche Rolle spielen Tiere im Alltag der Menschen? Wie wandelten sich die Einstellungen zu ihnen? Die Ausstellung spannte einen Bogen von westfälischen Wildpferden über die Brieftaubenzucht und Glücksschweinchen der 1950er Jahre bis zu den heutigen Trends der Pferdemädchen und der Urban Beekeeping-Bewegung.
Ziegel bauen - Ziegel töten
Kinderarbeit in der Ziegelindustrie Asiens
Fotografien von Luca Catalano Gonzaga
24.10.2021 - 26.2.2023
Ein Ziegelstein ist ein wichtiges Material zum Bau eines neuen Gebäudes. Er kann in einigen Ländern auch tödlich sein. Dies ist die Bedeutung des Fotoprojekts "Building Bricks, killed by Bricks", das in Zentralasien - Afghanistan, Bangladesch, Indien und Nepal - durchgeführt wurde.
Die Ausstellung zeigte in eindrucksvollen Bildern die lebensbedrohlichen Arbeitsbedingungen, unter denen Erwachsene wie auch Kinder Ziegelsteine herstellen, um die Nachfrage des Weltmarktes zu befriedigen.
Cecilia Herrero-Laffin
21.3. - 31.10.2021
Frauen im Baugewerbe sind in Deutschland immer noch eine Ausnahme. In Bolivien arbeiten viele Frauen in diesem Gewerbe als Maurerinnen, Malerinnen und Installateurinnen. Im patriarchalischen System der lateinamerikanischen Gesellschaft haben sie es schwer, Anerkennung, aber auch gerechte Löhne zu erwerben. In La Paz gründeten daher 30 Frauen eine eigene Gewerkstatt der Bauarbeiterinnen.
Die in Bielefeld lebende Künstlerin Cecilia Herrero begleitete diese Frauen im Frühjahr 2019 in der bolivianischen Hauptstadt. Ihre Bilder und Skulpturen zeigen Momentaufnahmen von Frauen bei ihrer Arbeit, oft mit Gerätschaft oder an der Maschine. In ihren Figuren spiegeln sich die Frauen mit ihrer Würde und Stärke.
Vom Schuften und Chillen
24.6.2020 – 13.2.2022
In rund 200 Jahren hat das Bild von Arbeit einen großen Wandel erfahren. Während sie zur Zeit der Industrialisierung noch der reinen Existenzsicherung diente, wird sie heute meist als Persönlichkeitsentfaltung und Selbstverwirklichung aufgefasst. Warum wir arbeiten, wer Arbeit definiert und wie sie in der Zukunft aussehen wird sind die Fragen der Sonderausstellung.
Kunst trotz(t) Armut
Skulptur Objekt Fotografie Malerei
12.3. – 18.10.2020
Die Wanderausstellung des Bundesfachverbandes Existenzsicherung und Teilhabe (EBET) e.V. und der Diakonie Deutschland präsentiert Kunstwerke von Armutsbetroffenen neben den Arbeiten von namhaften Kunstschaffenden. Das gleichberechtigte Nebeneinander der Kunstwerke schafft Selbstvertrauen bei Betroffenen und bewirkt gesellschaftliche Anerkennung. Menschen, die in der Folge ihrer Armut diskriminiert und ausgegrenzt werden, erhalten öffentliche Aufmerksamkeit.
House of Generations
5.2. – 1.11.2020
Wie lassen sich mehrere Generationen unter einem Dach vereinen? Dieser Frage gingen elf Studierende der Technischen Hochschule (TH) OWL unter Anleitung von Tillmann Wagner, Professor für Gebäudelehre und Entwerfen, nach. Die Ausstellung „House of Generations“ präsentiert die Ergebnisse.
Fabrik. Denkmal. Forum
40 Jahre LWL-Industriemuseum fotografiert von Berthold Socha
24.11.2019 – 8.3.2020
Vor 50 Jahren wurde als erstes Industriegebäude des Ruhrgebiets die Maschinenhalle der Zeche Zollern II/IV in Dortmund unter Schutz gestellt. Das war die Geburtsstunde der Industriedenkmalpflege. Zehn Jahre später folgte dort die Gründung des Westfälischen Industriemuseums, heute LWL-Industriemuseum, Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur. Das war der Beginn der Industriekultur. 40 Jahre, in denen sich an acht Orten Fabriken in Denkmäler, Denkmäler in Museen und nunmehr Museen in Foren für die Menschen in Westfalen und Lippe wandelten.
Berthold Socha hat diesen Wandel über Jahrzehnte begleitet, als Mitarbeiter der LWL-Kultur, aber auch als passionierter Fotograf. Seine Arbeiten ergründen die skulpturalen Qualitäten der acht Denkmäler, folgen künstlerischen Ansprüchen. In der Gesamtschau liefern Sochas Fotografien heute eine sehr persönliche Sicht auf den langen Weg von der Fabrik zum Denkmal und weiter zum Forum, das wir heute als das LWL-Industriemuseum kennen.
Katalog
Fabrik. Denkmal. Forum
40 Jahre LWL-Industriemuseum fotografiert von Berthold Socha. Hg. LWL-Industriemuseum, Dirk Zache. Dt./Engl. 116 Seiten, Klartext Verlag, Essen 2019, ISBN 978-3-8375-2116-0, Preis: 14,95 Euro
Backsteinhistorismus
Architekturepoche oder Stilsünde?
28.4. – 29.9.2019
Historistische Gebäude aus der Zeit zwischen 1850 und 1914 bestimmen heute noch das Bild vieler Städte. Die Gebäude mit dem bunten Mix mehrerer Stilrichtungen gelten heute wieder als spannend und anregend, Gebäudeensembles wie die Berliner Charité prägen ganze Stadtteile. Tausende Touristen besuchen die Neue Synagoge in Berlin oder lassen sich durch den Park der Ravensberger Spinnerei in Bielefeld führen.
Die Architekturkritik sah im Historismus lange Zeit keine eigene Stilrichtung. Bereits im 19. Jahrhundert, aber vor allem in den 1920er und 1930er Jahren wurde ihm nachgesagt, nur rückwärtsgewandt gewesen zu sein und keine Originalität entwickelt zu haben. Diese Geringschätzung führte zu einem großen Verlust an historistischen Gebäuden dieser Zeit in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Obwohl sie nur wenige Gebäude Kriegsschäden aufwiesen, wurden sie nicht wiederhergestellt, sondern abgebrochen und durch Neubauten ersetzt. Die Architekten der 1950er und 1960er Jahre sagten den historisierenden Stuckelementen den Kampf an und beraubten die Gebäude ihrer dekorativen Elemente. Eine neue Sachlichkeit sollte die überbordende Gestaltung des Historismus ablösen.
Die Ausstellung veranschaulichte in vielen Bildern, wie der Historismus das Gesicht der Städte geprägt hat. Zahlreiche Ziegelexponate verdeutlichten den Formenreichtum in der Architektur dieser Zeit. Porzellangeschirre, Vasen, Gläser, Skulpturen und eine Monstranz zeugten von der überbordenden Ornamentik der Gestalter des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule OWL. Die Studierenden des Fachbereichs Architektur und Innenarchitektur bauten im Rahmen eines Seminars bei Professor Karl-Manfred Rennertz Modelle und Kopien von Elementen historistischer Bauten in Detmold nach, die in der Ausstellung zu sehen waren.
Katalog
Backsteinhistorismus
Architekturepoche oder Stilsünde? Hg. LWL-Industriemuseum, Willi Kulke. 120 reich bebilderte Seiten. Klartext Verlag, Essen 2019, ISBN 978-3-8375-2117-7. Preis: 19,95 Euro.
Gut Brand
Fotografien der Festumzüge der Zieglervereine Bega und Cappel-Mossenberg-Wöhren von Veit Mette
28.10.2018 – 19.5.2019
Der Bielefelder Fotograf und Kulturpreisträger der Stadt Bielefeld, Veit Mette, begleitete 2017 den Umzug des Zieglervereins Bega zu dessen 125-jährigem Jubiläum und den Umzug des Zieglervereins Cappel-Mossenberg-Wöhren. Seine ausdrucksstarken Bilder zeigen die Pflege der Zieglertradition und vermitteln Eindrücke vom Leben im Kreis Lippe.
Die 68er-Bewegung in der Provinz
Wohngemeinschaften, Rockmusik und Hausbesetzungen in Lippe
28.3. – 30.9.2018
Die 68er-Bewegung wird vor allem mit den Großstädten Berlin und Hamburg in Verbindung gebracht. Was geschah in dieser Zeit in der Provinz? 50 Jahre nach den gesellschaftlichen Umbruchjahren thematisiert die Ausstellung Ausformungen und Bedeutung der Bewegung in der Region Lippe. Hier suchten Jugendliche und Erwachsene neue Lebensformen, fanden Ausdrucksmöglichkeiten in einer bunten Musikszene, kämpften gegen die Atomkraft und sorgten sich um eine gesunde Umwelt. Die Ausstellung erzählte die Geschichte dieser Zeit in vielen Exponaten und Bildern.
Buch
Hans Gerd Schmidt: Die 68er-Bewegung in der Provinz: Vom Rock'n' Roll und Beat bis zur Gründung der Grünen in Lippe. Bielefeld 2013. ISBN 978-3860390238. Preis: 24,90 Euro
Perspektiven der Ziegeleiarbeit
9.4. – 15.9.2017
Ziegelherstellung – das ist monotone Industriearbeit. Dass diese Arbeit auch Künstler zu Gemälden und Skulpturen und Dichter zu Texten inspiriert hat, wissen die wenigsten. Die Ausstellung beweist, wie vielfältig die künstlerische Beschäftigung mit dem Thema war und ist.
Neben rund 100 Objekten aus fünf Jahrhunderten der Kunstbereiche Malerei, Druckgrafik und Skulptur präsentierte die Ausstellung auch Arbeiterlyrik des lippischen Zieglerdichters Friedrich Wienke. Im Rahmen der Schau wurden außerdem Exponate aus dem umfangreichen Sammlungsbestand des LWL-Industriemuseums, insbesondere aus den Grafik- und Feierabendziegelsammlungen, gezeigt.
Katalog
Perspektiven der Ziegeleiarbeit
Hg. LWL-Industriemuseum, Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur, Andreas Immenkamp, 142 Seiten, Klartext-Verlag, Essen 2016, ISBN 9783837517767, 14,95 Euro
Das große Warten
Geflüchtete in Westfalen. Fotografien von Brigitte Kraemer
8.1. – 17.4.2017
Über 300.000 Menschen kamen 2015 auf der Flucht vor Krieg, Not und Unterdrückung und in der Hoffnung auf ein freies Leben nach Westfalen. Einige von ihnen blieben nur wenige Tage in den Erstaufnahmeeinrichtungen und wurden später auf andere Regionen Deutschlands verteilt. Die anderen wurden in Unterkünften in Westfalen und dem Ruhrgebiet untergebracht. Nach ihren langen Wegen der Flucht und der Ankunft in Deutschland begann für sie alle die Zeit des Wartens auf die Entscheidung, ob Deutschland ihnen Asyl und Sicherheit gewährt.
Brigitte Kraemer hat sich zu den geflüchteten Menschen begeben, ist ihnen mit großer Offenheit begegnet und hat von vielen Vertrauen geschenkt bekommen. Vertrauen, dass große Nähe und unbefangene Blicke möglich macht.
So ist innerhalb eines guten Jahres eine eindrucksvolle Reportage entstanden, die den Alltag der geflüchteten Menschen in Westfalen und dem Ruhrgebiet zeigt und dabei die Menschen und das Menschliche in den Vordergrund rückt: Momente des Innehaltens und der Trauer, aber auch der Tatkraft und der Lebensfreude - ungeachtet der schwierigen und improvisierten Lebensverhältnisse.
Schönheit der Arbeit
Arbeit und Körperkult im Nationalsozialismus
24.7. –31.12. 2016
Die nationalsozialistische Diktatur stellte von 1933- 1945 den gesamten Volkskörper in den Dienst des Systems - der Erhalt der körperlichen Kräfte zur Stärkung der Wehrkraft war eines der Ziele dieser Politik. Die Ausstellung im LWL-Industriemuseum dokumentiert die verschiedenen Instrumente, die der NS-Staat nutzte, um sein ideologisches Ziel eines „Volkskörpers“ zu erreichen. Die Schau beleuchtet die einzelnen Ämter und Organisationen und behandelt die Themen Frauenarbeit, Sport, Kunst, Gesundheit sowie Zwangsarbeit. Exponate, Filmaufnahmen und Fotos zeigen die Zusammenhänge dieser verschiedenen Teilbereiche und skizzieren so ein Gesamtbild der ideologischen Ziele des Nationalsozialismus.
Vom Streben nach Glück
200 Jahre Auswanderung aus Westfalen nach Amerika
10.4. – 25.9.2016
Wohlstand, Freiheit, Abenteuer – das waren die Hoffnungen, die über 300.000 Menschen im 19. und 20. Jahrhundert Westfalen dazu bewegten, in den USA ein neues Leben zu beginnen.
Die Wanderausstellung „Vom Streben nach Glück“ veranschaulichte die Geschichte dieser Auswanderungsbewegung, beleuchtete ihre Ursachen, zeichnete Reisewege nach und schilderte Biografien westfälischer Emigranten. Das Spektrum der über 100 Exponate reichte von Fotografien und Postkarten über das Modell eines Auswandererschiffes und Werbeplakate der Reedereien bis hin zu persönlichen Gegenstände von Auswanderern aus Westfalen.
Weitere Stationen: Zeche Hannover (2017), Schiffshebewerk Henrichenburg (2018), Henrichshütte Hattingen (2019).
Katalog
Vom Streben nach Glück
200 Jahre Auswanderung aus Westfalen nach Amerika. (Hg.) LWL-Industriemuseum, Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur, Willi Kulke. 164 Seiten, Essen 2016, ISBN 978-3-8375-1616-6, 14,95 Euro